Kosten-Nutzen-Analyse

AAL-Projektphase |
Stakeholder |
Erarbeitung des Kundennutzens (WAS)
Erarbeitung der Zielgruppe(n) (WER)
Erarbeitung der Prozesse (WIE)
Erarbeitung des Ertragsmodells (WERT)

Die Kosten-Nutzen-Analyse ist eine Bewertungsmethode bei der versucht wird, aus einer Vielzahl von möglichen Alternativen, die günstigste Relation zwischen Gesamtkosten und -nutzen ausfindig zu machen.

Einsatz und Nutzen

Durch den Einsatz neuer AAL-Technologien im gesundheitlichen und pflegerischen Bereich treten u.a. Fragen nach der Wirtschaftlichkeit des Einsatzes zunehmend in den Vordergrund. Zur Untersuchung und Prüfung der Wirtschaftlichkeit kann hierbei die Kosten-Nutzen-Analyse herangezogen werden. Sie ist eine Methode zur Bewertung verschiedener alternativen Vorhaben, von denen diejenige ausgewählt wird, welche die günstigste Relation zwischen den Gesamtkosten und -nutzen aufweist. Die Kosten-Nutzen-Analyse dient somit als wichtige Entscheidungshilfe, um Erfolge und eventuell auftretende Risiken gegenüberzustellen und frühzeitig zu erkennen (Drews & Hillebrandt 2007, S. 93 f).

Kosten_Nutzen

 

Vorgehensweise

Die Kosten-Nutzen-Analyse sollte möglichst durch mehrere Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen vorgenommen werden. Dadurch lässt sich ein höheres Maß an Objektivität erreichen. Die Kosten-Nutzen-Analyse lässt sich in mehrere Schritte unterteilen.

  1. Problemfeld definieren: Zu Beginn ist es wichtig die gemeinsame Bezugsgröße festzulegen und zu beschreiben.
  2. Alternativen feststellen: Anschließend erfolgt eine Auswahl und Festlegung der möglichen Alternativen.
  3. Einzelziele beschreiben: Nun werden die einzelnen möglichen Ziele des Zielsystems konkretisiert.
  4. Beurteilungskriterien auswählen: In diesem Schritt werden Messkriterien (z. B. Produktinvestition, Platzbedarf, Rohstoffkosten, Personalaufwand, Betriebskosten…) bestimmt, damit die Alternativen auf Kosten und Nutzen bewertet werden können.
  5. Bewertungsmaßstäbe festlegen: Danach folgt die Bestimmung der Berechnungsformel zur Festlegung der Kosten-Nutzen der jeweiligen Alternative. Auch die Bewertungsmaßstäbe für die tatsächliche Messung, die auf alle Kriterien anwendbar sind, werden benötigt. Beim direkten und relativen Nutzen stellt die Erfassung der Kosten meist kein Problem dar. Bei sekundären Nutzenarten ist es jedoch schwerer geeignete Kostenwerte zu finden, da beispielsweise immaterielle Vorteile (z. B. Bedienerfreundlichkeit, Wartungsfreiheit…) meist nicht gemessen werden können. Hierbei eignet sich die Nutzwertanalyse.
  6. Alternativen bewerten: Bei der Bewertung der einzelnen Alternativen sollte man sich folgende Frage stellen: Wie hoch sind die Kosten zur Realisierung und wie der Nutzen nach der Umsetzung?

Am Ende der Analyse entsteht eine Aufschlüsselung sämtlicher Angaben zu den möglichen anfallenden Kosten, dem eventuellen Nutzen und den prognostizierten Einnahmen. Sie werden zueinander in Verhältnis gesetzt und liefern eine übersichtliche und gut interpretierbare Informationsgrundlage für weitere Entscheidungen (Drews & Hillebrandt 2007, S. 95 ff)

 

Materialien

Papier, Stifte oder ein Computer gehören zur Grundausstattung. Ansonsten sind keine nennenswerten Materialien notwendig.

Praxisbeispiele

Fallbeispiel

  • Assisted eService Deployment – ein Multi-Stakeholder-orientierter Ansatz zur Entwicklung von Geschäftsmodellen für AAL-Lösungen am Beispiel des EU-Projekts INDEPENDENT. AAL-CaseStudy_Independent (pdf, 179 KB)

Weitere Beispiele

Methodenprofil

Fazit zur Nutzung in AAL-Projekt-Kontexten

Die Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) wird üblicherweise als Entscheidungshilfe verwendet, ob bestimmte Leistungen vom öffentlichen Sektor bereitgestellt werden sollen (der Nutzen muss die Kosten übersteigen). Diese Methodik kann aber auch für AAL-Projekte in mehrfacher Hinsicht ein sehr mächtiges und wertvolles Instrument sein. Es empfiehlt sich, die KNA auf einzelne Stakeholder herunter zu brechen, d.h. für jeden Stakeholder getrennt zu ermitteln, welche Kosten und Nutzen durch die Einführung der Lösung auf ihn zukämen. So lässt sich nicht nur der allgemeine Nutzen einer AAL-Lösung quantitativ abbilden, sondern auch ermitteln, wer davon in welchem Maß profitiert (oder die Kosten zu tragen hat). Allerdings erfordert diese detaillierte Analyse ein erhebliches Maß an Methodenwissen und auch viel Aufwand in der Durchführung.


Allgemeine Bewertung

Eignung zur Entwicklung eines Geschäftsmodells
Benötigtes Erfahrungswissen
Zeitlicher Aufwand für die Vorbereitung
Zeitlicher Aufwand für die Durchführung

Spezielle Bewertung

Erarbeitung des Kundennutzens (WAS)
Erarbeitung der Zielgruppe(n) (WER)
Erarbeitung der Prozesse (WIE)
Erarbeitung des Ertragsmodells (WERT)