Crowdsourcing

AAL-Projektphase
Stakeholder
Erarbeitung des Kundennutzens (WAS)
Erarbeitung der Zielgruppe(n) (WER)
Erarbeitung der Prozesse (WIE)
Erarbeitung des Ertragsmodells (WERT)

Ideen-Crowdsourcing

Crowdsourcing bezeichnet die Auslagerung von Aufgaben an eine interaktive Gruppe extrinsisch oder intrinsisch motivierten Nutzer, die unter Verwendung moderner Informations- und Kommunikationssysteme auf Basis des Web 2.0, kollaborativ oder wettbewerbsorientiert organisiert ist.

Einsatz und Nutzen

Crowdsourcing setzt sich aus den Wörtern Crowd (Masse; Viele) und Outsourcing (Auslagerung) zusammen. Der Begriff bezeichnet die Auslagerung von Aufgaben an eine heterogene und meist nicht genauer definierte Gruppe extrinsisch (z. B. Vergünstigungen, monetärer Anreiz, exklusive Informationen) oder intrinsisch (z. B. berufliche Vorteile, Wissen teilen, Ruhm, Spaß, Neues lernen) motivierten Nutzer. Eine Masse an freiwilligen Nutzern ohne besondere Voraussetzungen oder längerfristige Verpflichtung (sofern der Aufruf öffentlich ist) beteiligt sich somit unter Verwendung moderner Informations- und Kommunikationssysteme auf Basis des Web 2.0, kollaborativ oder wettbewerbsorientiert an der Lösung von konkreten Aufgabenstellungen (Georgy 2015, S. 17 ff.).

Erstmals wurde dieses Phänomen der Aktivierung von Menschen mittels Internettechnologien vom Amerikaner Jeff Howe im Jahr 2006 beschrieben. Als Ausgangspunkt für diesen Begriff benennt er das Buch „The Wisdom of Crowds“ (Die Weisheit der Vielen) von James Surowiecki welches in einer ersten Auflage im Jahr 2005 erschienen ist.

Mittlerweile existieren auch weitere Formen des Crowdsourcings wie beispielsweise das Crowdtesting oder Crowdfunding. Beim Crowdtesting testen vor allem ausgewählte Nutzer über das Internet Apps und Webanwendungen, bevor es zur Markteinführung kommt. Beim Crowdfunding sollen Nutzer als Kapitalgeber für Projekte und Produktideen gewonnen werden (Georgy 2015, S. 66)

Vorgehensweise

Die Einsatz- und Mitwirkungsmöglichkeiten einer Crowd sind vielfältig und reichen beispielsweise von der Ideensuche bis hin zur Produktentwicklung. Ein Crowdsourcing-Projekt muss dabei einen überschaubaren Rahmen haben und das durch die Nutzer zu bearbeitende Thema und die Aufgabenstellung müssen gut verständlich und motivierend mit klarer Zielformulierung aufbereitet sein. Des Weiteren müssen der Crowd alle wichtigen und notwendigen Hintergrundinformationen zur Verfügung stehen, um Missverständnisse zu vermeiden. Nachdem das Ziel und die Aufgabenstellung genau definiert wurden, sollte man sich auch über die Nutzer Gedanken machen. Wird eventuell besonderes Wissen benötigt oder gibt es sonstige Voraussetzungen, um aktiv am Projekt mitwirken zu können? Dies ist selbstverständlich abhängig vom vordefinierten Ziel des Projekts.

Wie ein Crowdsourcing-Prozess auf einer Plattform zur Ideengenerierung aussehen kann, zeigt die folgende Darstellung:

Möglicher Crowdsourcing-Prozess auf einer Plattform
Möglicher Crowdsourcing-Prozess auf einer Plattform Quelle: Salzburg Research, 2015. In Anlehnung an: Paulweber und Willfort 2013, S. 33

 

Materialien

  • Bereitstellung einer geeigneten, kostenlosen und barrierefreien Plattform mit leicht bedienbarer Oberfläche

Quellen

 

Methodenprofil

Fazit zur Nutzung in AAL-Projekt-Kontexten

Die Nutzung von Crowd-Sourcing Methoden (z. B. Ideenwettbewerbe im Internet) wird zwar zunehmend populär, aber vermutlich nur in wenigen AAL-Projekten sinnvoll eingesetzt werden können. Ein Handicap in diesem Kontext ist, dass die Zielgruppen für solche Ansätze häufig nicht geeignet sind. Dennoch sollte sich die AAL-Community damit auseinandersetzen, wie sie das Crowdsourcing von Ideen für sich nutzbar machen könnte. Vermutlich bietet sich dieses Instrument eher für projektübergreifende Zwecke an als für den Einsatz innerhalb eines speziellen Projekts.


Allgemeine Bewertung

Eignung zur Entwicklung eines Geschäftsmodells
Benötigtes Erfahrungswissen
Zeitlicher Aufwand für die Vorbereitung
Zeitlicher Aufwand für die Durchführung

Spezielle Bewertung

Erarbeitung des Kundennutzens (WAS)
Erarbeitung der Zielgruppe(n) (WER)
Erarbeitung der Prozesse (WIE)
Erarbeitung des Ertragsmodells (WERT)