Ursachendiagramm

Um eine Lösung eines Problems in eine soziale Innovation verwandeln zu können, muss dieses Problem bzw. die Ursachen zuerst genauer spezifiziert werden. Fragen nach der Hauptursache können oft nicht mit nur einer Antwort abgetan werden und je größer das Problem desto größer ist auch die Herausforderung, die wahre(n) Ursache(n) zu identifizieren und diese von Symptomen zu unterscheiden.

Methoden, die sich diesem annehmen, bieten einen strukturierten Verlauf an, um das Problem besser analysieren und eine nachhaltige Lösung finden zu können.

People Shadowing

Bei der qualitativen Methode „Shadowing“ geht es darum, eine Person eine gewisse Zeitlang als Beobachter wie einen Schatten zu begleiten und sie so wenig wie möglich zu stören oder zu beeinflussen. Vor allem in der Konsumforschung findet diese Methode Anklang, denn sie erlaubt es die Bedürfnisse der Kunden/innen real mitzuverfolgen und zu beobachten, wie sie ein Produkt oder eine Dienstleistung auswählen bzw. wie eine Erneuerung dieser bei den Kunden/innen ankommt.

Im Fall der sozialen Innovation soll diese Methode helfen, besser auf Personen oder Gruppen eingehen zu können, ihren Alltag mitzuerleben und versteckte Aspekte zu erkennen, die Ursache oder Lösung eines Problems sein könnten.

 

http://diytoolkit.org/media/DIY-Toolkit-Full-Download-A4-Size.pdf

und

https://www.d-labs.com/journal/methoden_im_fokus__shadowing.html

Feedback-Systeme

Bedürfnisse, Probleme und Herausforderungen mit denen Menschen häufig zu kämpfen haben, werden oftmals mit sogenannten Feedback-Systemen in Form von Foren (Weinstädter Bürgerforum http://forum.weinstadt.info), Apps und Diskussionsplattformen abgebildet. Hierbei geht es nicht um die Bewertung basierend auf einem bestehenden Produkt oder Service, sondern um das Erkennen von neuen Bedürfnissen und Problemen, die die Community beschäftigen. Sie dienen oftmals auch als Raum für den Gedankenaustausch mit Betroffenen und Gleichgesinnten.

Online-Community-Analyse

Viele NutzerInnen tauschen sich in Foren, Fachportalen sowie Online-Communities über ihre Erfahrungen aus und berichten über erlebte Probleme und Herausforderungen. Gemeinsam erörtern sie Schwierigkeiten und nicht selten kommen dabei neue Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten für Produkte und Dienstleistungen als Lösungsansatz zu Tage.

Durch das Beobachten der sozialen Interaktion und Kommunikation in den unterschiedlichen Online-Communities und Themen-Foren, erfährt man beispielsweise mit Methoden wie der „Online-Community-Analyse“, wie die Mitglieder über bestimmte Themen denken. Mittels Inhalts- bzw. Textanalyse werden Interessen, Bedürfnissen und Präferenzen zu einem bestimmten Thema von Personen (z. B. Lead-User) erhoben, die sich im Internet über Probleme, Bedürfnisse und Erfahrungen austauschen. Diese erhobenen, authentischen Informationen bieten Hinweise und Anregungen für die Findung von Projektideen und/oder Geschäftsmodell-Ideen.

Trenderkennung

Egal ob im Gesundheitsbereich, der Modewelt oder der Sportbranche, Trends gibt es beinahe überall. Trends sind Strömungen die meist durch neue Entwicklungen oder durch das Wiederentdecken und Weiterentwickeln von bestehenden Dingen oder Techniken entstehen. Gerade wenn man eine Idee verfolgt oder noch nicht genau weiß in welche Richtung man sein Projekt entwickeln möchte, ist es wichtig Branchentrends und gesellschaftliche Veränderungen nicht zu übersehen, um auch ändernde und hilfreiche Rahmenbedingungen rechtzeitig wahrzunehmen.

Eine Möglichkeit auf mögliche Entwicklungen frühzeitig aufmerksam zu werden ist das allgemeine Social-Media-Monitoring unterschiedlicher Kanäle, auf denen sich NutzerInnen austauschen. Ähnlich wie bei der Analyse von Foren und Online-Communities bietet ein grundsätzliches Monitoring die Möglichkeit, ein Grundrauschen zu themenrelevanten Bereichen wahrzunehmen. NutzerInnen-Reaktionen können frühzeitig erkannt werden und langfristig lässt sich herausfinden, was NutzerInnen wirklich benötigen und denken und welche möglichen Trends und neue Ideen bzw. Möglichkeiten sich anbieten.

Etwas größer denkt hier die Methode des Horizon Scanning. Horizon Scanning ist ein Instrument zur strategischen Früherkennung ökonomischer, gesellschaftlicher, technologischer, politischer und ökologischer Veränderungen.

Partizipatives Mapping

Community Mapping ist eine partizipative und kreative Methode, deren Einsatzmöglichkeiten vielfältig sind z.B. Aufzeichnung und Archivierung lokalen Wissens, Lösung ressourcenbezogener Konflikte, Katastrophenhilfe usw…. Die Umsetzung in Form von Community-based Mapping kann beispielsweise dabei unterstützten Ressourcen zu analysieren, Möglichkeiten (Potenziale), Herausforderungen und Ambitionen darzustellen und zu verbreiten. Die Erstellung einer freien Karte, kann als Publikationsplattform dienen und von jedem verändert und erweitert werden. Natürlich ist die Partizipation durch die TeilnehmerInnen viel mehr als nur das Sammeln von geographischen Daten, denn es räumt der Community die Möglichkeit ein, einen gewissen Einfluss und Kontrolle über die verorteten Ressourcen zu haben, die von NutzerInnen gesetzt werden und es entsteht auch ein reger Wissenstransfer.